Das Offene Zentrum in der Pandemie: Rückblick auf ein Jahr Corona

Das Offene Zentrum blickt wie viele andere kulturelle Einrichtungen zurück auf ein Jahr, in dem vieles nicht umgesetzt werden konnte, was wir geplant und worauf wir uns gefreut hatten. Besonders die geplanten Nachbarschaftshilfen und -vernetzung litten unter den Einschränkungen. Wir hatten damit gerechnet, tolle Angebote und Veranstaltungen zu machen und viele neue Leute für das Zentrum zu begeistern. Jedoch mussten wir alle Pläne umschmeißen, was dank unserer flexiblen Infrastruktur und der engagierten Menschen, die mitdenken, auch möglich war! Wir möchten euch einen kurzen Rückblick geben, wie das Offene Zentrum mit der Pandemie umgegangen ist und was wir im letzten Jahr alles (möglich) gemacht haben.

Als sich im letzten März der Lockdown ankündigte, konnten wir gemeinsam im Plenum überlegen, welche Schritte wir nun gehen und allen Akteurinnen die Möglichkeit geben, nach eigenem Gefühl zu handeln und mitzubestimmen. Da wir kurz zuvor den Gemeinschaftsgarten an der Ecke Alsenstraße/Heroldstraße eröffnet hatten, konnten wir viele Angebote wie z.B. Gruppentreffen, die Mitgliederversammlung und die Jam Session ins Freie verlegen. Für den Kleidertausch wurde eine tolle Lösung aus Tischen und Kleiderstangen im Garten gefunden. Nun hatten wir Zeit, unseren Fokus auf den Garten zusetzen. Der alte Gemeinschaftsgarten Tante Albert in der Albertstraße wurde aufgelöst und in fast wöchentlichen Treffen durch die Garten AG neu aufgebaut. Es konnten auch Garten Aktionstage stattfinden, in denen mit Abstand gebaut und gegärtnert wurde und zeitlich versetzte Arbeiten im Garten waren immer möglich. Im Rahmen der 10 Personen Regelung konnten Angebote wie die Schreibwerkstatt und Read and Talk im Sommer zunächst noch weiterlaufen. Für Studentinnen war es wertvoll, den Raum fürs Lernen und Coworking zu nutzen, da die Bibliotheken geschlossen hatten und sie einen Ort zum Konzentrieren brauchten.
Mit dem zweiten Lockdown im Oktober mussten wir alles stoppen, nur das Plenum fand weiterhin online statt. Jedoch hatte sich zu Beginn der Pandemie das Obdachlosenhilfekollektiv Face2Face gegründet und im Sommer seinen Standort zu uns ins OZ verlagert. Die Ehrenamtlichen von Face2Face leisteten akute Hilfen im Stadtraum und versuchten, Ausfälle von Hilfseinrichtungen zu kompensieren. Wir sind froh, dass wir Face2Face dafür ein Lager und den Raum geben konnten, den sie brauchten und dass das OZ dadurch sinnvoll genutzt werden konnte. Vor allem über die Weihnachts- und die eisige Wintertage waren sie jeden Tag auf der Straße. Genauso verhielt es sich mit der Sozialberatung durch die Legal Clinic, die im OZ einen Raum fand, um Notfallberatungen durchzuführen.
Als die Notstände in den Geflüchtetenlagern laut wurden, ergriffen ein paar engagierter Menschen Initiative und starteten Spendenaktionen für Calais und Bosnien im Dezember und Januar. Die Spenden wurden im OZ mit zwei Personen entgegengenommen und die Transporte in Zusammenarbeit mit Grenzenlose Wärme e.V. durchgeführt.
Ende des Jahres wurde dem Offenen Zentrum für den Einsatz in den Bereichen Gesellschaft und Nachhaltigkeit das Dortmunder Agenda-Siegel verliehen.

Dadurch, dass wir uns also an den realen Bedarfen orientiert haben, konnten wir Wege finden, weiterzumachen. Dennoch freuen uns unglaublich darauf, wenn wir endlich wieder Angebote und Veranstaltungen durchführen und euch treffen dürfen!
Und: Wir freuen uns auf das sozial-ökologische Zentrum, dass hoffentlich in diesem Jahr seine Räumlichkeit bekommt.

Spenden zur Erhaltung des Raumes nehmen wir herzlich gern entgegen:
Sozialer Kulturverein Dortmund Nord
Betreff: Spende OZ
IBAN DE88 4306 0967 4120 9839 00

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